30 JAHRE
Kunstverein Hamm e.V.

Ausstellung der Kunstakademie Münster

23. Oktober 2018 · 19 Uhr

Stadthaus-Galerie Hamm

Liebe Mitglieder des Kunstvereins Hamm,
liebe Künstlerinnen und Künstler,
verehrte Kunstfreunde!

„Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele.“ Das Zitat des russischen Schriftstellers Maksim Gorki passt in gewisser Weise auch zum Kunstverein Hamm. Seit mittlerweile 30 Jahren widmet sich der Verein durch die freie und unabhängige Förderung zeitgenössischer Kunst der angesprochenen Seele der Welt.

Die enge Zusammenarbeit mit der Kunstakademie Münster ist nur ein Beispiel dafür, dass die angestrebte Förderung besonders junger Künstler dem Verein besonders am Herzen liegt. Dies zeigt sich auch in der diesjährigen Ausstellung: 20 junge Künstler, allesamt Studenten der Malereiklasse Klaus Merkel, haben anlässlich des 30. Geburtstags des Vereins unter dem Motto „Lattgold“ eine einzigartige Ausstellung mit knapp 60 Werken gestaltet. Sie präsentieren dabei ihre Arbeiten auch in Form einer einzigartigen Hängeinstallation.

Die Mitglieder des Kunstvereins können stolz darauf sein, dass sie seit drei Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die bildende Kunst in Hamm durch die wechselnden Ausstellungen etablierter wie neuer Künstler, Vorträge und viele andere Aktivitäten ein lebendiges Forum hat. Sie entwickeln ein allgemeines Bewusstsein für die Wichtigkeit künstlerischen Schaffens und machen die Werke einem breiten Publikum zugänglich.

Ich wünsche allen Mitgliedern, Freunden und Förderern des Kunstvereins und den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern ein erfolgreiches Jubiläumsjahr, eine gelungene Ausstellung und alles Gute für die Zukunft.

Thomas Hunsteger-Petermann
Oberbürgermeister der Stadt Hamm

30 Jahre Kunstverein Hamm

„Seine Gründer sind Bürger der Stadt Hamm. Sie vereint eine gemeinsame Überzeugung: In Ergänzung zu den  Aktivitäten der Stadt, der bestehenden Kunstförderkreise und der örtlichen Galerien ist eine weitere, private Initiative notwendig, um die Kunst der Gegenwart einem möglichst breiten Publikum nahe zu bringen, auszustellen, zu sammeln und zu fördern und vor allem jungen Künstlern den Weg in die Öffentlichkeit zu bahnen“.

Mit diesen Worten stellte sich 1985 der neugegründete „Kunstkreis Hamm“ (seit 1998 Kunstverein Hamm) der Öffentlichkeit vor.

30 Jahre – wechselnde Ausstellungsorte, Künstlerpersönlichkeiten, Projekte. Stellten anfangs Hammer Unternehmen wie die Hammer Bank Räume zur Verfügung, kann der Kunstverein seit 1996 die Stadthausgalerie dank großzügiger Unterstützung durch die Stadt Hamm zwei- bis dreimal jährlich kostenfrei nutzen.  

Gezeigt wurden Arbeiten regional, bundesweit und international bekannter Künstler, so unter anderem Erich Lütkenhaus und Gerhard Weber (beide aktuell in der bedeutenden Ausstellungsreihe „Hellweg Konkret“) vertreten; Pitt Moog als Vertreter des späten Informel, dem entgegengesetzt Oliver Jordans kraftvoller neuer Realismus, ebenso gegensätzlich zwei von der menschlichen Figur ausgehende Künstlerinnen: Lieselotte von Crailsheim und Tina Oelker; Ursula Neugebauer, Bernd Zimmer, Timm Ulrichs, Markus Fräger, Jochen Stücke usw. Begonnen wurde 1985 mit Max Ackermann, einem Hauptvertreter der abstrakten Nachkriegsmoderne. Es folgte Salvador Dali – ein die Möglichkeiten des jungen Vereins herausfordernder finanzieller Kraftakt.

Landschaftskunst im städtischen Raum: 2001 bewirkte eine temporäre Installation, die Aufstellung farbiger Segel der Künstlerin Kirsten Kaiser in der Lippeaue – Imagination einer Regatta – große öffentliche Aufmerksamkeit und regte die Diskussion um den damals geplanten Lippesee an.

Zum 25-jährigen Bestehen des Vereins wiederum große Namen: Graphik von Beuys und Polke wurden von dem aus Hamm stammenden Kölner Galeristen Heinz Holtmann zur Verfügung gestellt. Wir danken.

Zu danken gibt es vielfach:
In besonderer Weise der Volksbank Hamm, die durch ihre Marianne Vogel-Stiftung den vom Kunstverein initiierten Kunstpreis der Stadt Hamm als Gemeinschaftsprojekt mit dem städtischen Gustav Lübcke-Museum finanziell ermöglicht hat.
Nur gemeinsam mit der Maximilianpark GmbH konnten Ausstellungen verwirklicht werden, die die räumlichen und arbeitstechnischen Möglichkeiten des Vereins überstiegen, wie zum Beispiel die Präsentation der Holzskulpturen von Gordon Brown. Stellvertretend für andere Hammer Unternehmen sei die Fa. Gebrüder Mönninghoff genannt, die unter anderem Kontakte zu österreichischen Künstlern herstellte.

Ein weiteres Gemeinschaftsprojekt mit dem Westfälischen Anzeiger bot Zukunftsperspektive: die Sommerakademie für Jugendliche, die ihr künstlerisches Interesse unter professioneller Anleitung (so durch Timm Ulrichs und Otmar Alt, Bernd Zimmer, Oliver Jordan, Jockel Reisner, Helmut Berger) praktisch erproben konnten. Gisbert Sander (WA) organisierte, förderte: es half alles auf die Dauer nichts. In der Zeit des uneingeschränkt verfügbaren schnellen Bildes schwand das Interesse zu vieler Jugendlicher; das Projekt musste wegen zu geringer Teilnehmerzahlen leider eingestellt werden.

„Vor allem jungen Künstlern den Weg in die Öffentlichkeit zu bahnen“  diesem seit 1985 selbst gestellten Auftrag folgt der Kunstverein verstärkt seit einigen Jahren. Die Kunstakademie Münster als zweite Akademie in NRW hat inzwischen ein sehr hohes Niveau erreicht.  Die räumliche Nähe zur Nachbarstadt erleichtert vieles: Kontakte, Besprechungen, Transporte; die Akademie stellt Fahrer und ein professionelles Fahrzeug zur Verfügung.

So war es möglich, mehrere Ausstellungen mit Meisterschülern und Meisterschülerinnen der Akademie durchzuführen, die inzwischen erfolgreich ihren beruflichen Weg eingeschlagen haben. Das Risiko, sich der Öffentlichkeit zu stellen, aber auch die praktischen Probleme der Planung und Durchführung (Raumerfassung, Hängung, Plakat- und Einladungsentwürfe, Druck und vieles andere) sind Aufgaben, deren Bewältigung nur konkret erprobt und gelernt werden kann.
Prof. Klaus Merkel, der auch die letzte Ausstellung des Kunstvereins unterstützt hat, legt großen Wert auf Praxisorientierung und gemeinsame Entwicklung der Studierenden. So entstand die Idee, die Jubiläumsausstellung des Kunstvereins durchzuführen. Freuen wir uns auf einen fröhlichen Abend und auf eine gute Zukunft für alle.

Vielen ist zu danken, nicht alle können genannt werden, doch ganz besonders zum Schluss: das Kulturbüro der Stadt und sein Leiter Ulrich Weißenberg. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Entgegenkommen waren jederzeit selbstverständlich.
Danke und auf gute Zukunft!

Helmut Füller                                                                                                                
für den Vorstand